10 Jahre Hauptschule Serfaus-Fiss-Ladis
Mit einem „Tag der offenen Tür“ wurde unter Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste der Festakt anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Hauptschule Serfaus-Fiss-Ladis gefeiert.
Gleich zu Beginn wurden alle Anwesenden auf humorvolle Weise auf ihre Lesekompetenz getestet. Eine gelungene Idee, inszeniert von Frau Anke Patsch, um zu zeigen, dass diese Schule eine Leseschule ist. Hubert Marth, Kapellmeister und Leiter des Schulorchesters, hat sich zu diesem Anlass etwas Besonderes einfallen lassen und konnte das ohnehin große Schulorchester, immerhin spielen ca. 30 SchülerInnen mit, das sind mehr als 30% aller SchülerInnen, durch ehemalige SchülerInnen verstärken. So umrahmte das „Jubiläumsorchester“ mit mehr als 50 MusikantInnen den feierlichen Akt, zu dem sich zahlreiche Ehrengäste und die Bevölkerung der Plateau-Gemeinden eingefunden hatten. Landesschulinspektor Dr. Werner Mayr; Landesschulinspektorin Frau Maga Ingrid Handle; Fachinspektorin für Werken, Ernährung und Haushalt, Frau Andrea Ladstätter; Bezirksschulinspektor Mag. Thomas Eiterer; Altbezirksschulinspektor Josef Siegele, die DirektionskollegInnen des Bezirkes und ehemalige LehrerkollegInnen waren gerne gekommen, um den launigen Worten von Direktor Helfried Pale auf die vergangenen zehn Jahre der Schule zu lauschen. Berichtete er doch, dass sich die schlimmsten Befürchtungen, die alten, seit Jahrhunderten überkommenen Revierkämpf und Rivalitäten der drei Gemeinden könnten eskalieren, wenn Fauser, Fisser und Lader in dieselbe Schule gehen, in keinster Weise bewahrheitet haben. Alle sind friedlicher geworden und die drei Gemeinden sind durch die Jugend viel intensiver zusammengewachsen.
Auch Hauptschulverbandsobmann Mag Markus Pale war sichtlich stolz auf seine Schule, auf das Erreichte. Gab es doch bis zum Beschluss diese Schule zu bauen einen intensiven Diskussionsprozess, bei dem die Befürworter, angestoßen durch eine El-terninitiative, die Oberhand behielten. Es galt ein damals günstiges politisches Zeitfenster zu nutzen, sagte BM Pale. Dieses Projekt durchzustehen gelang ihm nur, weil die drei Gemeinden überzeugt waren etwas Gutes und Zukunftsweisendes für ihre Jugend zu schaffen und sein väterlicher Freund Altbürgermeister Georg Mangott aus Serfaus ihm immer den Rücken stärkte. So überreichte BM Pale im Namen des Hauptschulverbandes und seiner ebenfalls anwesenden Bürgermeisterkollegen Paul Greiter und Anton Netzer seinem Mentor und Unterstützer ein geschnitztes Reliefbild mit den Wahrzeichen der drei Gemeinden.
Auch LSI Dr Werner Mayr war in seiner Rede beeindruckt vom positiven Geist, der an dieser Schule herrscht. Zum einen war er angetan von der Qualität des Jugendorches-ters, das gesanglich von der ehemaligen Schülerin Miriam Schmid unterstütz wurde, die mit ihrer souligen Stimme die volle Aula in Erstaunen versetzte. Zum anderen freut ihn die große Akzeptanz und Wertschätzung, die der Schule durch die Eltern entgegengebracht wird. Wenn beinahe 100% der möglichen SchülerInnen diese Schule besuchen, ist das ein großartiger Vertrauensbeweis in die geleistete Arbeit der letzten zehn Jahre. Die „noch“ Hauptschule Serfaus – Fiss – Ladis ist, so wie sie geführt wird, eine Gesamtschule und damit der Beweis, dass diese Art zu arbeiten, ein Erfolgsmodell ist. Er ist sich sicher, dass der Lehrkörper die Veränderung zur Neuen Mittelschule auf bewährte Weise meistern wird, denn dass an dieser Schule ein froher Geist und ein angenehmes Klima herrscht, ist einfach spürbar.
Dass an dieser Schule viel Wert auf Kreativität und Humor gelegt wird, bewies auch Gernot Pedrazzoli mit seinen Moderationen zwischen den einzelnen Schülerbeiträgen, bei denen er in gewohnt, spitzzüngiger Manier die derzeitigen Kapriolen der heimischen Schulpolitik kommentierte. Die SchülerInnen seiner eigenen Klasse toppten ihren Klassenvorstand auf unverwechselbare Weise. Mit bewundernswerter Selbstsicherheit präsentierten sie eine 3D Power Point Präsentation mit lebenden Standbildern, einen gewöhnlichen Schulalltag beschreibend, samt pantomimisch inszeniertem Windows-Systemabsturz. Auch der Sketch über Jugend und Rauchen, brilliant vorgetragen von Saskia Rietzler und Emma- Sophie Sombach, rief, trotz des unbarmherzig vorgehaltenen Spiegels bei den erwachsenen Vorbildern, herzhaftes Lachen hervor.
Die Englischkenntnisse von Victoria Ressel, Katharina Krismer und Sandra Krismer überraschte das Publikum. Die Amtshandlung eines Polizisten wegen einer ignorierten roten Ampel wurde durch Nina Kirschner simultan aus dem Englischen ins „Plateauische“ übersetzt, so dass auch die Älteren dem Geschehen besser folgen konnten.
Nach dem heiteren und humorigen Festakt, konnten die Besucher noch bis 16 Uhr beim Tag der offenen Tür im Schulhaus die vielfältigen Aktivitäten der letzten 10 Jahre Revue passieren lassen. Buddys führten die Besucher durch das Haus und halfen dem Team um Schulwart Gerhard Senn, der in der Vorbereitung dieser Feier eine angeknackste Rippe riskierte und Marianne Wolf bei Bewirtung und Bestuhlung. Viele Eltern und ehemalige SchülerInnen klickten sich durch die Fotoarchive in den IT-Räumen, zusammengestellt von Rietzler Elmar. In den einzelnen Klassen gab es großes Kino mit Filmen aus vergangen Jahren. Im Physiksaal wurde experimentiert und zurückgeschaut auf längst vergangene Großprojekte. In den Werkräumen durften die Besucher selbst Hand anlegen und durch das Sticken von Inches ein Gemeinschaftsbild als Erinnerung an diese Feier gestalten. Schüler, Mütter, Väter und die Ehrengäste nadelten um die Wette. Eine gelungene Idee von Brückl Brigitte und Pedrazzoli Christine, die, wie auch das gesamte LehrerInnenteam sehr viel Zeit in die Gestaltung der Schule investiert hatten. Zeit für Gespräche und Erinnerungen blieb auch im Schulhof, wo Konni Pale und sein Team für exzellente Bewirtung sorgten.
Der große Andrang und Zuspruch zur 10 Jahresfeier freute alle Beteiligten, denn es ist ein lebendiger Beweis, dass die Schule am Plateau längst zu einem festen, verbindenden Bestandteil der drei Plateau-Gemeinden geworden ist.
Text: Helfried Pale (Hauptschuldirektor)