Herz-Jesu-Feuer
Am Herz-Jesu-Sonntag leuchteten in ganz Tirol wieder zahlreiche Herz-Jesu-Feuer von den Bergen, so auch am Matekopf, wo die Schützenkompanie Ladis alles für einen stimmungsvollen Abend vorbereitete und bei Einbruch der Dunkelheit die Flammen entzündete.
Der Brauch dieser traditionellen Bergfeuer führt bis ins 18. Jahrhundert zurück, als sich die napoleonischen Truppen im Jahre 1976 Tirol näherten und das Land in Kriegsbereitschaft versetzten. Der Stamser Abt Sebastian Stöckl schlug damals vor, das Land dem Schutz des Heiligsten Herzen Jesu anzuvertrauen – 80 Jahre später wurden zum fortan jährlich gefeierten Gottesdienst auch Herz-Jesu-Feuer entzündet.
Der eigentliche Ursprung der Bergfeuer geht allerdings vermutlich schon auf Naturvölker in der vorchristlichen Zeit zurück, die auf ähnliche Weise der Sonne huldigten. Auch gab es früher schon sogenannte “Notfeuer”, die Seuchen vertreiben sollten. In christlichen Zeiten war es dann üblich, zu Ehren verschiedener Heiliger Höhenfeuer zu entzünden. In Tirol bekamen die Sonnwendfeuer durch den Herz-Jesu-Brauch schließlich ihre eigene Bedeutung und werden seither immer am zweiten Sonntag nach Fronleichnam angezündet. Die Flammen bilden oft Formen wie Herze, Kreuze oder die Zeichen Christi “INRI” oder “IHS”.
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