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Pfarrkirche & Kapellen

Pfarrkirche & Kapellen

Ladis auf der Sonnenterrasse ist uraltes Siedlungsgebiet. Dies bezeugen Funde aus der Zeit der Urnenfeldgräber (um 1.000 vor Chr.). An der  Römerstraße Via Claudia, die durch Ladis führte, stand an der Stelle der
heutigen Burg Laudegg wahrscheinlich ein römischer Wachturm.

In Urkunden des Klosters Marienberg im Vinschgau wird Ladis als “Laudes” 1220 erstmals genannt. Im alten, rätoromanisch dominierenden Ortskern von Ladis sind noch viele schöne, mit prächtigen Fresken geschmückte Häuser aus dem 16. und 17. Jh. erhalten.

Entstehung der Seelsorge

Die Kirche von Ladis wird 1220 als “ecclesia de Laudes” erwähnt. Sicher war dies nur ein kleines Kirchlein, in dem hl. Messen gelesen werden durften,
gehörte aber zur Urpfarre Serfaus. 1332 schärfte der Vikar von Prutz den Bewohnern von Ladis und Fiss ein, an den Festtagen in Serfaus in die Kirche zu gehen. Die Burg Laudegg hatte ihre eigene Kapelle, die 1344 zu Ehren des hi. Joachim und der hl. Anna geweiht wurde. Durch die Brandschatzung vo
Ladis im Appenzellerkrieg 1406 kam es zu “Irrungen” bezüglich der seelsorglichen Verhältnisse zur Mutterpfarre Serfaus.

Um es so wieder herzustellen wie es “vor der Brunst gehalten worden sei”, wurde mit dem Pfarrer von Serfaus 1462 vereinbart, dass er oder ein “Gesellenpriester” in Ladis wöchentlich zweimal Messe lese und auch an allen Sonn- und gewissen Festtagen, abwechselnd mit Fiss, Gottesdienst halte.

Erweiterungsbau – Weihe – Kuratie

Das Kirchlein wurde zu einer Kirche ausgebaut und laut Weihebrief, 20. November 1497, vom brixnerischen Weihbischof Konrad Reichard “in ecclesia filiali S. Martini in Laudeg plebis Zerfaus” (als Filialkirche von Serfaus) geweiht (Chor mit Hochaltar und linker Seitenaltar – dieser zu Ehren des hl. Ulrich und der hl. Anna). Im Hochaltar wurden die Reliquien der HIl. PantaIon, Crisenti und Katharina eingesetzt; im linken Seitenaltar die des Apostels Petrus und der HIl. Martinus, Laurentius und Achatius.

Laut Stiftungsbrief vom “Mittwoch nach dem St. Georgiustag 1521” wurde in Fiss eine der Pfarre Serfaus unterstellte Kaplanei gestiftet. Der Kaplan musste auch Ladis seelsorglich mitversehen und dort, abwechselnd mit Fiss, auch an Sonntagen Gottesdienst halten, dafür mussten die beiden Gemeinden an den Pfarrer von Serfaus 80 fl (Gulden) bezahlen.

1594 wurde bei einer Visitation der Pfarre Serfaus auch die Filiale zum hl. Martinus in Ladis erwähnt. Die Kirche in Ladis besaß damals bereits eine „Behausung” mit einigen Grundstücken und hatte ein Einkommen von 21 fl. 36 kr.

Die Pfarrkirche zum Heiligen Martin

Pfarrkirche Ladis

Die Kirche von Ladis ist im klassizistischen Stil mit eingezogenem Chor erbaut, hat einen Nordturm und ist vom Friedhof umgeben. Das Äußere wird durch ein hohes Sockelband und sechs Pilastern (flache Wandpfeiler) gegliedert; an den Ecken Doppelpilaster; Rundbogenfenster; im Dreieckgiebel Halbkreisfenster, profiliertes Gesims; Rechteckportal. Der in fünf Geschoße gegliederte Turm (Höhe 32 m) wurde beim Neubau belassen wie früher. Die beiden obersten Geschoße haben gekoppelte rundbogige Schallöffnungen, darüber die Kirchturmuhr und ein Abschluss mit geschmiegtem Zeltdach.

1993 wurde die Fassade saniert und neu gefärbelt, wobei die Eckkanten des Turmes mit der vom Denkmalamt geforderten Quadrierung versehen wurden. Angegliedert an Chor und Turm nordostseitig die Sakristei. Beidseits des Stiegenaufganges zum Friedhof und zur Kirche stehen in den Nischen der Eingangspfeiler die hl. Anna und der hl. Martin (um 1700).

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