Ausstellungseröffnung von Walter Nagl
Im Kultur- und Veranstaltungszentrum Rechelerhaus wurde die Kunstausstellung „Ölbilder und Skulpturen“ des international renommierten Künstlers Walter Nagl eröffnet.
Die Begrüßungsworte nahm Bgm. Toni Netzer vor, der sich besonders freute, so einen renommierten Künstler in Ladis begrüßen zu dürfen, wenn man bedenkt, dass Walter Nagl seit 37 Jahren keine seiner Werke mehr im Bezirk zur Schau stellte. Neben LAbg. Toni Mattle, der die Ausstellung eröffnete, bot Hr. Hofrat Dipl.-Ing. Othmar Kronsteiner, langjähriger Freund des Künstlers und Liebhaber dessen Werk, eine Einführung zu den Skulpturen und Ölmalereien von Walter Nagl.
Bereits in der Volksschule bewies Walter Nagl, der in Grinzens geboren wurde, zeichnerisches Talent und musste somit oft für die Klassenlehrerin Skizzen an der Tafel anfertigen. Nachdem er die Gewerbeschule in Innsbruck erfolgreich abgeschlossen hatte, bekam er das Begabtenstipendium für die weitere Ausbildung in Wien. Dort studierte er an der Akademie für bildende Künste und wurde mit einigen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Meisterschulpreis für das Relief „Pflügender Bauer“ und dem Kardinal-König-Preis. 1964 begann er als freischaffender Künstler tätig zu werden, doch der Start gestaltete sich als besonders schwierig. Walter Nagl gab aber nie auf und arbeitete unerschüttert an der Verwirklichung seines Traumes. Ab 1971 stellte er in zahlreichen Galerien aus, u. a. in Innsbruck, Bregenz, Telfs und Schwaz.
EIN SCHLEIER VON MELANCHOLIE
Im Rechelerhaus präsentierte der Künstler einen kleinen Ausschnitt an eindrucksvollen Ölmalereien und Bronzeskulpturen. Beim Anblick seiner Werke bemerkt man bald, dass er ein Liebhaber der klassischen Moderne ist. In seinen Bildern spiegelt sich kaum Experimentierfreudigkeit wider, sondern vielmehr die Tendenz zur perfekten Kombination von Farben und Linien. Er legt Wert auf Einfachheit und gestaltet seine Werke derart unaufdringlich, dass sie sich gerade deshalb dem Betrachter besonders einprägen. Bei seinen Ölmalereien setzt er sich mit Zeit, Raum und Figuren auseinander, besonders bevorzugt er den Akt und das Porträt, aber auch Stillleben sind unter seinen Werken, die oft mit einem Hauch von Melancholie überzogen sind. Die Bronzefiguren stellen großteils Frauenkörper dar, die vor dem Hintergrund der alten Gemäuer des Rechelerhauses besonders gut zur Geltung kommen. Seine Präsentationen stellen einen Kontrast zum Lärm und der Bilderflut der heutigen Zeit dar, laden zur Ruhe und Erholung ein.
Unter dem schlichten Titel „Ölbilder und Skulpturen“ ist noch bis 25. August ein sehr selektive Auswahl seiner Werke im Rechelerhaus in Ladis zu sehen.