80. Geburtstag von Ehrenzeichenträger August Öttl und Ehrenurkundenträger Raimund Wolf
Ehrenzeichenträger Alt.-Bgm. August Öttl und Ehrenurkundenträger Raimund Wolf sen. feierten gemeinsam ihren 80. Geburtstag im Kultur- und Veranstaltungszentrum Rechelerhaus.
Bürgermeister Toni Netzer und die Mitglieder des Gemeinderates stellten sich als Gratulanten ebenso ein, wie die Träger von Auszeichnungen der Gemeinde. Die Musikkapelle Ladis, die Schützenkompanie Ladis und die Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr Ladis umrahmten den Festakt und würdigten damit die Jubilare.
August Öttl wurde am 15. Oktober 1931 in Pfunds geboren und übersiedelte im zarten Alter von 14 Tagen nach Überwasser. Er besuchte die Volksschule in Ladis und war bis zum Alter von 14 Jahren daheim, wo er tatkräftig in der Landwirtschaft mithalf. Er versuchte sich anschließend mit einer Lehre bei der Tischlerei Wilhelm in Prutz, brach diese aber vorzeitig ab und absolvierte stattdessen die Landwirtschaftliche Schule in Imst. Mit 23 Jahren wurde ihm seine Heimat dann zu klein und er wanderte an die Westküste von Kanada nach Britisch Columbia, wo er nach einigem Suchen auf einer Ranch Arbeit als Schafhirte und Cowboy fand. Danach betätigte sich „Gustl“ bei einer Constructions-Firma für die Kanadische National Railway als Gleisarbeiter, Maschinist und Heizer auf einer Dampflok. Anschließend verdingte er sich bei den verschiedensten Tätigkeiten im Yukon-Territorium. Und auf eines was er in der Zeit in Amerika geleistet hat, ist er heute noch stolz: Er wurde 1956 Internationaler Curlingmeister mit der Mannschaft im Spiel von Yukon gegen Alaska! Er hat dort mitgespielt und die darauf folgende Siegesfeier bis heute nicht vergessen. Überhaupt kann er heute noch sehr viel über die Zeit in dem fernen Land erzählen. 1958 führte ihn sein Lebensweg wieder zurück in seine Heimat nach Ladis, wo er 1962 den elterlichen Hof übernahm. 1963 heiratete der Jubilar Sieglinde Raich, aus der Ehe entstammen die 3 Kinder Armin, Cornelia und Irina. Leider ist seine Frau Sieglinde seit 11 Jahren schwer krank und ein Pflegefall, August besucht sie aber tagtäglich und kümmert sich sehr um sie. Gemeinsam mit ihr erbaute er 1963 den Seehof in Überwasser, dort betrieb er von 1964 bis 1980 die Jausenstation. August Öttl war außerdem von 1974 bis 1980 Bürgermeister von Ladis. Es war eine nicht ganz einfache Zeit, insbesondere in finanzieller Hinsicht waren der Gemeinde wegen feststehender Zahlungsverpflichtungen die Hände sehr gebunden. Dennoch fiel in seine Amtszeit der Ankauf des ersten Feuerwehrautos für Ladis, mit Nutzung in der nunmehrigen Gemeindegarage. „Gustl“ musste in seiner Amtszeit aber im besonderen die Problematik der schlagend gewordenen Haftungsübernahme im Zuge der Schilift GesmbH Ladis-Obladis regeln, dies ist ihm mit Unterstützung des Landes Tirol dann auch gelungen. Auch die Haftungsübernahme der Gemeinde mit dem Bau des Sesselliftes von Ladis nach Fiss mit Inbetriebnahme zu Weihnachten 1974 fiel in diese Periode. 1975 erfolgte die Verleihung des Gemeindewappens für unser Dorf Ladis. Weiters erfolgte die Erweiterung des Telefonnetzes und die Verbesserung der Ortseinfahrt. August war Bürgermeister, nebenbei aber stets weiterhin in der Landwirtschaft tätig und arbeitete in Innsbruck. Er hatte auch großes Glück bei Unfällen in Ravensburg und Konstanz – wo mehrere Lader am Sonntag-Abend mit einem Bus nach Deutschland gefahren sind – heute ist das umgekehrt – so ändern sich die Zeiten. August Öttl war 43 Jahre Mitglied der Schützenkompanie Ladis, davon 14 Jahre als Obmann, sowie jahrzehntelanges Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und im Ausschuss des Tourismusverbandes Ladis tätig.
Raimund Wolf wurde am 18. Oktober 1931 im unteren Asterhof geboren und ist dort aufgewachsen. Er besuchte die Schule in Prutz und absolvierte anschließend eine Schlosserlehre in Jenbach. In weiterer Folge war er als Knecht in Prutz und in Wiesberg beschäftigt. Der berufliche Weg führte ihn dann nach Obladis, wo er die Tätigkeit des Hausmeisters ausübte und dort seine spätere Frau Anna Scherl kennen lernte. Am 22. Oktober 1956 heirateten die beiden in der Pfarrkirche Ladis, der Ehe entstammen die 3 Kinder Raimund, Klaus und Waltraud. Als die Straße von Ried nach Ladis ausgebaut wurde, war Raimund bei der bauausführenden Firma Goidinger beschäftigt, weiters dann auch bei den Kanalisationsarbeiten in Prutz. Der nächste Arbeitseinsatz führte ihn mit der Firma Swietelsky nach Wiesberg. Ab 1966 war Raimund dann 5 Jahre bei der Gemeinde Ladis im Einsatz, wo in dieser Zeit die Wasserversorgung und die Kanalisation neu gemacht wurden. Von dort an arbeitete er bis zu seiner Pensionierung bei der Firma Mayreder. Raimund sagt er hatte in dieser Zeit wohl mehrmals einen Schutzengel, der ihm bei gefährlichen Vorkommnissen schützend zur Seite stand. Er war dabei vielfach die ganze Woche auswärts und kam erst am Wochenende heim, nahm sich aber trotzdem die Zeit um sich in die dörfliche Gemeinschaft und in den Vereinen sehr stark einzubringen. Er ist unter anderem seit 1955 Mitglied der Schützenkompanie Ladis und immer noch aktiv. Er war jahrzehntelang Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, jahrelang im Ausschuss des Braunviehzuchtverbandes, Ortsbauern-Obmann-Stv. unter Adolf Netzer und viele, viele Jahre Mitglied des Pfarrgemeinderates. Was wahrscheinlich die wenigsten wissen, Raimund war auch über 30 Jahre für die Glockenbetreuung im Kirchturm in Ladis zuständig. Er war und ist immer noch mit großer Begeisterung ein Bauer, es ist seine Berufung und wenn man etwas mit viel Liebe macht stellt sich auch der Erfolg ein – der Jubilar war nämlich ein sehr erfolgreicher Braunviehzüchter. Für seine Vereinstätigkeiten wurde Raimund im Jahr 2005 mit der Ehrenurkunde der Gemeinde Ladis ausgezeichnet, außerdem erhielt er aus der Hand von Alt-Landeshauptmann Wendelin Weingartner die Vereinsehrennadel des Landes Tirol.
Beide Jubilare haben mehr geleistet, als man sich das von einem Gemeindebürger erwarten und erhoffen darf. Sie haben viele Jahre ihres bisherigen Lebens in unser Dorf, in die Vereine und Institutionen investiert und dafür überbrachte ihnen die Gemeinde Ladis die Glückwünsche, den Dank und die Gratulationen.