Kabarett Luis aus Südtirol: S’Beschte vom Luis
Das Publikum lachte bereits Tränen, als Manfred Zöschg alias „Luis aus Südtirol“ am 1. Februar 2012 die Bühne im Saal Laudegg betrat und den Zuschauern erstmals sein charmantes Lächeln schenkte.
Was bewegt einen KFZ-Meister dazu, auf die Bühne zu gehen und zwei Stunden lang auf das Publikum einzureden? Das weiß kein Mensch, aber Manfred Zöschg alias „Luis aus Südtirol“ ist eine Klasse für sich! In seiner Paraderolle als cleverer Bergbauer präsentierte er sein aktuelles Kabarett-Programm „S’Beschte vom Luis“. Gesponsert wurde dieser Abend freundlicherweise von der Firma MKS-Falkner aus Ladis – Vielen Dank an Georg Falkner.
Der Laudegg-Saal war an diesem Abend bis auf den letzten Platz gefüllt, schon zweieinhalb Tage nach Bekanntgabe des Termins war die Veranstaltung restlos ausverkauft! Luis ist vermutlich eines der letzten Exemplare einer aussterbenden Spezies: als Bergbauer mit einem kleinen Hof auf 1.400 m Meereshöhe hat man es nun einmal nicht leicht. Wind und Wetter und dem sonstigen Wahnsinn des alltäglichen Lebens ausgesetzt, meistert er jedoch den Alltag mit Bravour. Das wird wohl daran liegen, dass er sich den aktuellen Entwicklungen der Technik nicht entzieht und mit höchstem Grad an Aufgeschlossenheit den allgemeinen Fortschritt aufmerksam verfolgt. Mit Hilfe des Internets verschafft er sich Zugang zu einer ihm bis dato vollkommen unbekannten Welt, doch von zurückhaltender Neugier kann keine Rede sein. Stolz und selbstbewusst wie er nun einmal ist stürzt er sich in die Materie. Dass er dabei mit der Luis’schen Logik gar einige dem Stadtmenschen merkwürdig anmutende Schlüsse daraus zieht, mag man ihm nachsehen.
Er erzählte von seiner Theorie, dass der 1. Mensch der Welt ein Südtiroler sein musste – schließlich habe Adam schon einen Apfelbaum gehabt – und erklärte dem Publikum die Entwicklung der Sprachen durch die Völkerwanderung. Dabei konnte er sich auch einen Seitenhieb auf den Ortsnamen Ladis – „Weiber“ – nicht verkneifen. Überhaupt überzeugte Luis in seiner Show als wahres Sprachentalent und hatte viel zu erzählen. Den Weg nach Ladis fand Luis aufgrund seines neu erworbenen elektronischen Kästchens namens „Nagivation“, in dem sich seiner Annahme nach eine Frau befinden muss, die sich überall auskennt. Nur als diese plötzlich aufgrund eines Anwendungsfehlers chinesisch sprach, traute er ihr nicht mehr über den Weg. Luis demonstrierte im Anschluss seine tänzerischen Fähigkeiten und wies auf die Wichtigkeit des Tanzens hin, immerhin würden viele junge Männer nicht mehr richtig tanzen können! Besonders beeindruckend war dabei seine Immitation eines Roboters. Die Musik kam aus seinem „i-Topf“ (iPod) – ebenfalls ein Südtiroler Produkt – schließlich ist ja auch hier hinten ein Apfel abgebildet.
Im 2. Teil seiner Show hatte Luis seinen Nachbar und Freund Andrea Foccolotti mitgebracht. Dieser ist Vorsitzender der Scuola Casanova, der Schule für angehende Frauenhelden, und deutlich erkennbar durch seinen italienische Akzent. Sehr anschaulich führte er dem Publikum vor, wie man die Sache am besten angeht und zeigte auch, was man unter allen Umständen vermeiden sollte. Sein Credo lautet: Einfühlsamkeit! Mit einem Höchstmaß an Feingefühl kann ihm tatsächlich keine Frau widerstehen, was er auch in Ladis eindrucksvoll unter Beweis stellte. Die Frauenherzen fliegen ihm nur so zu, denn seinem unwiederstehlichem Charme erliegen die Damen reihenweise – nicht nur in der ersten! Sein besonderes „Opfer“ war eine hübsche Blondine namens Adele aus dem Publikum, die er nach Herzenslust bezirzte.
Luis ist leider nicht ganz so charmant und wenn er auch noch so frohgemut durchs Leben geht, gibt es daher noch einen Punkt, der ihn ein bisschen traurig stimmt. Er hat nämlich immer noch keine Frau gefunden, die mit ihm seinen kleinen Bergbauernhof bewirtschaften möchte. Das ist für ihn unverständlich, schließlich sieht er gut aus und ist ein Mann von Welt? Die Damen in Ladis gefielen ihm eigentlich ganz gut, leider musste er aber auch von hier alleine heimreisen.
Aufgrund der großen Nachfrage wird im April/Mai eine Zusatzveranstaltung stattfinden – der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.