Ausstellungseröffnung von Bernhard Petz und Sebastian Kren
Der Kulturverein Ladis rund um Obmann Armin Klien lud zur Vernissage ins Kulturzentrum Rechelerhaus, um eine Ausstellung der „etwas anderen Art“ zu eröffnen.
Ein gemeinsames Projekt zwischen dem Künstler Berhnard Petz alias „Bepè Meilenstein“ und dem Architekten Sebastian Krehn wurde von Februar bis März im Rechelerhaus in Ladis vorgestellt. Mit Räumen hatten dabei aber nicht nur der zivile Luftschutzbunker in Mönchengladbach zu tun, sondern auch die sehenswerten Skulpturen des Bildhauers. Rund 1.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche wird der zu einem „Kulturschutzbunker“ umgebaute ehemalige zivile Luftschutzbunker plus angegliederten Neubau in Mönchengladbach aufweisen. Bepè Meilenstein wird darin wohnen, aber auch eine Werkstatt und ein Museum einrichten. „Ich versuche auf Räume einzugehen, die mir begegnen“, sagt der Tiroler Künstler, der mittlerweile in Deutschland lebt und schafft. Interessant sei für ihn dabei vor allem die Historie des Bunkers gewesen, quasi die Geschichten, die das Gebäude erzählt. In diesem Bezug gäbe es auch eine Parallele zum renovierten Rechelerhaus, das wie der Zivilschutzbunker eine geschichtsträchtige Vergangenheit besitzt. Über 60 Jahre hätte die Räume des Bunkers kein Mensch mehr betreten, „es gibt nicht Viele, die so ein Gebäude adäquat nutzen“, weiß Architekt Sebastian Krehn mit Blickrichtung gen seines ehemaligen Schulkameraden. Das Lärchenholz für den Zubau kommt übrigens aus Tirol, damit nimmt Meilenstein ein Stück Heimat mit nach Deutschland. Und wenn ihm alle mal „auf den Keks gehen, dann ziehe ich mich in meinen Bunker zurück“, sagt der Künstler lachend.
Intime Geschichten
Während das Bunkerprojekt von Räumen und seinen Begegnungen erzählt, tun dies auch die Skulpturen von Bepè Meilenstein. Sie sprechen von den dazwischenliegenden Räumen, den Zwischenräumen bei Menschen. „Das sind sehr intime Geschichten, eigentlich liegt da immer ein Universum dazwischen“, erzählt der Künstler. Eben diesen Geheimnissen versucht Meilenstein mit seinem Schaffen auf die Spur zu kommen, sie durch die Skulpturen anzudeuten und sichtbar zu machen. Und während sich ein Raum beim Betreten öffnet, umschließen zwei sich umarmende Menschen einen solchen. Diesbezüglich arbeitet der Künstler direkt mit Personen, die Modell liegen und ihre Berührungsflächen abformen lassen. Dieser Abdruck dient als Vorlage bzw. Rohling, der zu einer eigenständigen Skulptur ausgearbeitet wird. Jene präsentiert als Endprodukt die manifestierten Zwischenräume, sie erzählt von den energievollen Universen, die sich bei den Umarmungen durch die Umschließungen auftun bzw. von ihnen festgehalten werden. Passend zum Ausfüllen von Zwischenräumen bei den anwesenden Gästen improvisierte Meilenstein auf seiner Tuba in experimenteller Weise. Ein Universum mehr tat sich im Rechelerhaus auf.
Die Ausstellung von Bernhard Petz und Architekt Sebastian Krehn im Rechelerhaus in Ladis ist noch bis 28. März 2013 zu besichtigen.